Siegener CDU Fraktion auf dem 60. Plauener Spitzenfest

Plauen, die Partnerstadt der Universitätsstadt Siegen, war das Ziel der diesjährigen CDU-Fraktionsreise. Jörg Schmidt, Fraktionsvorsitzender der Plauener CDU Fraktion, begrüßte die Siegener. Die Vogtländer hatten ein umfangreiches Programm aus Politik und Kultur zusammengestellt.

Der erste Weg auf der Stadtführung, an der auch der vormalige Fraktionsvorsitzende Hans Joachim Weiß teilnahm, war das „Wende-Denkmal“. Erstaunlich: Nicht in Leipzig oder Berlin begann die friedliche Revolution, sondern in Plauen. Am siebten Oktober des Wende-Jahres 1989 gingen bis zu 20.000 friedliche Demonstranten - das waren mehr als ein Viertel der damaligen Stadtbevölkerung, auf die Straße. Ihnen standen am helllichten Tage im Zentrum der Vogtland-Metropole ein massives Aufgebot von Polizei und Kampfgruppen gegenüber. Die zum Teil mit Maschinenpistolen bewaffneten Sicherheitskräfte versuchten mit Wasserwerfern und einem Hubschrauber erfolglos, die Kundgebung zu beenden. Großes Interesse auch bei der Führung des im Umbau befindlichen Rathauses. Im Sitzungssaal der CDU Fraktion begann eine lebhafte Debatte über die Probleme und deren Lösung hüben und drüben. In einer besonderen Straßenbahn, dem historischen Einrichtungs-Gotha-Zug „erfuhren“ die Siegener ihre Partnerstadt.

Beim gemeinsamen Abendessen stießen auch Siegens Bürgermeister Steffen Mues, Siegens Beigeordneter Wolfgang Cavelius mit Gattin, der Plauener Oberbürgermeister Ralf Oberdorfer und der Landtagsabgeordnete Frank Heidan zu den Gästen. Rüdiger Heupel, Fraktionsvorsitzender der Siegener CDU Fraktion, überreichte gemeinsam mit den Vorstandsmitgliedern Frank Weber und Johannes Tigges eine Panoramafoto der Krönchenstadt. „Das, liebe Siegener Freunde“, so Jörg Schmidt in seiner Dankesrede, „wird einen besonderen Platz haben im neuen Besprechungsraum der CDU Fraktion“.  Die gesamte Delegation erlebte dann die Begrüßung des Siegener Bürgermeisters vor mehreren tausend Gästen auf dem Rathaus-Platz bei der Eröffnung des 60. Plauener Spitzenfestes. Steffen Mues zu der Veranstaltung: „Plauen ist immer eine Reise wert. Was sich in dieser schönen Stadt in den vergangenen Jahren entwickelt hat, ist vorbildlich“.

Einen geschichtsträchtigen Ort hatten die Plauener für den letzten Tag ausgesucht: Das Deutsch Deutsche Museum Mödlareuth. Eine Grenze mitten durch ein kleines Dorf. Die Amerikaner nannten es „Little Berlin“. Über 37 Jahre lang war es auf legale Weise nicht möglich, die Grenze zu überschreiten, um von dem einen in den anderen Ortsteil zu gelangen. Hier war Sperrgebiet auf der einen und Besucherandrang auf der anderen Seite. Hier war es verboten, von Ost nach West zu winken oder zu grüßen. In einer Führung brachte man der Siegener Delegation noch einmal das ganze Ausmaß der SED Schreckensherrschaft nahe, vom Todesstreifen bis hin zu den mörderischen Selbstschussanlagen ‚SM 70‘. Das Dorf Mödlareuth stellt heute noch ein »Kuriosum« dar – die eine Hälfte bayerisch, die andere thüringisch. Der Tannbach bildet die Landesgrenze zwischen den beiden Freistaaten Bayern und Thüringen. Unterschiedliche Fahrzeugkennzeichen, Postleitzahlen und Telefonvorwahlen sind äußere Zeichen dieser Verwaltungsgrenze. Zwei Bürgermeister kümmern sich um das Wohl der 50 Einwohner, deren Zugehörigkeit schon am Gruß zu erkennen ist: »Grüß Gott« auf der einen, »Guten Tag« auf der anderen Seite. Doch heute gestaltet man den Alltag wieder gemeinsam, feiert zusammen die Feste. Bei der Verabschiedung bekräftigten beide Delegationen, im kommenden Jahr das 30. Bestehen der Städtepartnerschaft würdig zu begehen.

Hier begann die friedliche Revolution in der ehemaligen DDR. Am Wende-Denkmal erläutert CDU Fraktionsvorsitzender Jörg Schmidt (Bildmitte) die damaligen Ereignisse